Der Mini und ich haben letzte Woche unser Altglas und die Pfandflaschen weggebracht. Das ist zwar eigentlich in unserem Haus Männersache. Aber wenn der arbeitsbedingt in den Weiten dieser Republik unterwegs ist, kann man das ja mal machen. Umso größer die Freude für alle, wenn das Chaos im Keller minimiert ist. Dabei kamen beim Mini die Gedanken hoch: „Was machst Du da? Warum kommt das Glas da rein?“ und im Getränkeladen die Fortsetzung mit der Pfandfrau bzw. dem Pfandautomaten. Da hatte ich allerdings einen kurzen Moment der Ratlosigkeit, welche Flaschen wo hinkommen. Was man alles so verlernt, wenn man es nicht macht. Der Automat war das Highlight für den Mini und jede Flasche wurde genau beobachtet. Nach der Tour war er grob über das Thema Recycling aufgeklärt.
Abends ist das Thema wieder hoch gekommen und statt der üblichen Aufräumarbeiten, Wäsche, Geschenke bestellen, habe ich mich ganz selbstsüchtig einem spontanen Nähprojekt gewidmet: Upcyling von Bettwäsche. Davon habe ich nämlich noch welche liegen. Der Stoff ist sehr schön, aber es sind Einzelexemplare und auf unserem Bett mag ich lieber „gleiche“ Bettwäsche für alle. Da es Sondergrößen sind, passen sie auch nicht bei den Kindern. Zum Wegwerfen aber viel zu schade. Daher plane ich schon länger, aus den großen Bezügen Furoshiki-SailorBags zu machen. Bei Betrachtung des Kopfkissens hatte ich dann eine andere Idee. Ursprung ist auch ein bißchen Faulheit, weil ich nicht die ganzen Nähte versäumen wollte. Daher habe ich mich für eine Beuteltasche mit einem Henkel entschieden. Das Armloch ist groß genug, dass man locker mit dem Arm hindurch kommt. Beim fertigen Modell ist mir dann aufgefallen, dass das ja auch die einzige Beladungsmöglichkeit ist. Vielleicht gibt es dann nach ein paar Trageversuchen die Version 2.0 mit größerem Beuteleingang. Die aktuelle Version finde ich aber gedanklich auch ganz gut, weil ich somit viele kleinere Gegenstände locker einwerfen kann und nicht Taschentetris spielen muss, damit auch alles rein passt. Beim Tragen kann nichts herausfallen oder jemand durch eine große Öffnung reingreifen. (Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass ich eigentlich am liebsten Taschen mit Reißverschluss mag?!)
Gute Idee? Möchtest Du nachmachen? Gerne! Schicke mir doch ein Bild von Deiner SailorBag Kissentasche per Email, Facebook oder Instagram und vergiss nicht, Deinen Beitrag mit #sailorbagkissentasche zu markieren! Und natürlich gibt es hier auch eine Kommentarfunktion! 🙂 Ich bin jetzt schon gespannt!
Facts:
Kissenbezug 80 x 80 cm
Paspelband, Stoffrest für Beleg, Bündchenstoff etc. für Versäuberung der Kanten
normale Nähmaschine & Garn
Schere oder Cutter
Die Erstellung des guten Stückes ging folgendermaßen:
(Tutorial im pdf-Format in Arbeit)
- Kopfkissenbezug 80 x 80 cm
- Kopfkissen mittig falten, die Öffnung ist oben.
- Markieren ca. 7 cm vom äußeren Rand, das wird dein Träger
- Markiere ca. 25 cm am Bruch.
- Verbinde beide Markierungen mit einer geschwungenen Linie. (Vorlage ist in Arbeit)
- Ausschneiden
- Hast Du einen Hotelverschluss am Kissen? Dann schneide es passend zurecht,
- Ist Dein Kopfkissen an der Öffnungsseite an den Rändern zugenäht, trenne es auf.
- Halte die Träger provisorisch zusammen, ggf. mit Klemmen oder Nadeln und überprüfe das Armloch. Ist es groß genug oder musst Du einen weiteren Ausschnitt wählen?
- Möchtest Du Deine Tasche mit Applikationen verzieren, ist jetzt der beste Zeitpunkt.
- Schließe den Träger, indem Du die beiden äußeren Nähte übereinander legst.
- Versäubere das Eingriffsloch. Hier ist deiner Phantasie keine Grenze gesetzt, ob mit Beleg, Paspelband, Absteppen etc. Ggf. kann es praktischer sein, wenn Du ERST das Eingriffsloch versäuberst und DANN die Träger schließt.
- Bügeln. Fertig. Freuen.
Ahoi,
die Julia