Mein Nähzimmer ist gerade umgezogen. Also jetzt gerade. Mittendrin. Rechner und Overlock haben ihren Platz eingenommen. Sind aber erst bis zur Hälfte angeschlossen. Der Rest steht hier noch überall verteilt. Bester Zeitpunkt, sich noch etwas mehr aufzuhalsen. Aber mit dem Druck steigt der Output und dieser Blog dient dem Vollzug meiner FREIZEIT. Meinem Hobby Nähen. Und da die Freizeit aufgrund diverser Renovierungsarbeiten etwas zu kurz gekommen ist, muss jetzt mal das Chaos warten. Ich bin nämlich über das Blusen-Sew-Along von EllePuls gestolpert. Das Zeitfenster ist ganz angenehm, die Themenunterteilung fand ich auch ganz spannend. Und Blusenebbe herrscht auch in meinem Kleiderschrank. Also mache ich mit! Heute startet der #BlusenSA2017 Teil 1 mit den Fragen „Welcher Schnitt, welcher Stoff, was inspiriert dich?“
Wahl des Schnittmusters für meine Bluse
Letzten Sommer habe ich meine erste Bluse aus Webware genäht, eine FrauFRIDA von Fritz/Schnittreif. Die erste Version war zu weit und sah aus wie ein OP-Hemdchen. Ich habe das Teil stumpf an den Seiten enger genäht, dann ging es. Und ich habe es tatsächlich bei den wenigen heißen Tagen getragen. Der Stoff, ein grau-weiß gestreifter Hemdenstoff, hat sich nämlich ausgezeichnet getragen. Der Schnitt ist nicht wirklich ausgeschnitten. Hier habe ich schon festgestellt, dass ich „hochgeschlossen“ nicht mehr gerne trage. Ich bin scheinbar mehr der V-Ausschnitt-Typ bzw. weiter ausgeschnitten Bevorzugerin geworden. Denn wirklich hochgeschlossen ist FrauFRIDA nicht. Fazit: Tolles Schnittmuster, aber ich muss mir den Ausschnitt weiter machen.
Bei einem Blick in meinen Kleiderschrank ist die Blusenauswahl sehr dünn. Aktuell finden sich 2,5 tragbare Teile. Alle nicht selbstgenäht. Da ich mit 180cm Körpergröße meistens Hochwasserarme habe, macht Blusenkauf echt keinen Spaß. Das kommt noch erschwerend hinzu. Also strebe ich eine Langarmbluse an. Oder zumindest Dreiviertelarm. Das muss ich dann nochmal spontan entscheiden. Hinten darf es gerne etwas länger sein. Knöpfe? Och… da muss ich mal gucken, wie weit die Entfernung von der Komfortzone zurück gelegt ist.. Nach einigem Suchen (dank iPad geht das prima auf dem Sofa) habe ich mich für die Bluse Bellah von Prülla entschieden! Die entspricht vom Schnitt her meiner derzeitigen Lieblingsbluse, hat einen V-Ausschnitt, die Wahl der Armlänge und der Knopfleiste.

Den Vorschlag Nr. 6 von Lillesol & Pelle fand ich auch ganz flott, vielleicht mache ich dann stumpf zwei. Ist ohnehin Ebbe im Schrank und wer weiß, was mir bei der Stoffauswahl wieder alles in die Quere oder den Einkaufskorb kommt.
Welcher Stoff darf’s denn sein?
Farblich sind alle aktuell genähten Teile grau. Bei der Bluse werde ich eine krasse Ausnahme machen. Ich strebe weiß an. Ich habe da schon einen Stoff, aus dem eigentlich eine Furoshiki-Tasche werden sollte, aber den habe ich neulich noch im lokalen Stoffladen erblickt. Da werde ich diese Woche einen Schlenker machen und hoffentlich noch Nachschub ergattern. Der ist zwar nicht rein weiß, aber überwiegend weiß. Mit grau, wer jetzt lachen möchte. Oder eine hübsche Alternative finden. Auf transparent weiß kann ich nämlich verzichten.
Vom Material her möchte ich etwas baumwolliges. Das trage ich einerseits am liebsten, auf der anderen Seite habe ich da neulich etwas von Verschmutzung der Meere durch ausgewaschene Fussel gelesen. Ich bin kein Öko, aber bißchen schlechtes Gewissen bleibt dann doch. Und wenn es so einfach ist, eine bessere Alternative zu nehmen, warum nicht? Und ja, konventionelle Baumwolle richtet woanders Schaden an. Also müsste es eigentlich Biobaumwolle sein. Da ist das mit der Erhältlichkeit wieder etwas schwieriger. Und Sachen mit Elasthan gehen dann auch nicht mehr. Auch blöd. Ich werde mal den Mittelweg suchen… Zurück zum Thema!
Inspiration
Was mich zu meiner Modell- und Stoffauswahl bewegt hat, ist oben bereits verarbeitet. Und der Quell meiner Inspiration auch. Es ist überwiegend das Internet und in diesem Fall viel Pinterest. Aber ich blättere auch liebendgern Kataloge durch, reiße Seiten raus oder knicke die Ecken ein, um diese Quellen nachher doch nicht wieder zu finden. Memo an mich: Vernünftige Technik für Moodboard finden.
Wenn mir an einer Person etwas ausgesprochen gut gefällt, frage ich mit einem Kompliment auch mal stumpf nach. Wer nicht fragt, bleibt dumm. Oder ich versuche, ein Markenetikett zu erhaschen, damit ich es googeln kann. Das kann aber in die Hose gehen, wenn es aus einer ganz anderen Saison oder Land ist oder man bei aller Liebe das Label nicht erkennt.
So, jetzt muss das Nähzimmer fertig werden, ansonsten gibt es keinen Teil 2.
Facts:
Bluse Bellah von Prülla
gekauft bei Makerist
Bluse FrauFrida von fritzi/schnittreif
auch bei Makerist erstanden
Bluse No. 6 von Lillesol & Pelle
Lieben Gruß, die Julia